Die Nationalmannschaft war mit den A-Kader Athleten beim WC in Italien und ich hoffte auf einem Platz am Podium. Aber auch ein Sieg wäre möglich wenn die Form passt, aber dazu noch später.
Das Wetter spielte endlich mit und wir konnten dieses Jahr das komplette Rennen genießen. Das heißt dass der Wettkampf aus 3 Anstiegen (1500hm) mit 2 Tragepassagen (je 90hm) bestand. Die Abfahrten waren aufgrund des warmen Wetters und sogar Regen am Vortag deftig und forderten die Sportler heraus.
Die Anreise machten wir zu dritt. Manfred Senn aus Imst wollte seine ersten Erfahrungen bei einem Wettkampf im Gelände sammeln, büßte dies aber mit einem Sturz in der ersten Abfahrt und musste leider aufgeben. Mit dabei auch Jörg Randl, der nun wieder in das Geschehen eingreift und dies mit einem guten 9 Platz trotz Trainingsrückstand tat.
Wir schauten uns am Freitag die Strecke und vor allem die Abfahrt von den Mandlwänden ab. Der Schnee war Nachmittags extrem aufgeweicht und ich befürchtete eine zerspurte und gefrorene Schneedecke für den nächsten Tag. Nach einer guten Nacht am Hochkönig standen wir pünktlich am Samstag um 11:30 am Start.
Ich konnte mich dann gleich an die Spitze setzten, um dem Stress im Hintergrund zu entgehen. Hoffmann Christian überholte aber gleich nach ein paar Minuten und übernahm die Führungsarbeit. Hinter mir war noch Armin Höfl. So ging es die ersten 300 hm zum Hochkeil hinauf. Das Tempo war gut und die Spitzkehren einfach zu gehen.
Kurz vor der Wechselzone überholte mich Armin Höfl und wir kamen in folgender Reihenfolge zur Wechselzone - Hoffmann, Höfl und ich - der Rest war ein wenig abgeschlagen. Ich konnte aber dank meiner Kohla Vaccuum Base am schnellsten abfellen und ging als erster in die harte Abfahrt.
Auf einer schwierigen Passage musste ich kurz abbremsen und einen Schwung extra einlegen und verlor dadurch Speed in die Skatingpassage. Dadurch konnte Höfl vorbei und war als erster wieder im Zielraum beim auffellen. Aber ich war auch schnell und ging als zweiter raus. Hoffmann mit ein wenig Rückstand. Jetzt hieß es zweimal die Mandlwände mit 600hm hoch. Jeweils 60 Spitzkehren und die zwei Tragepassagen.
Leider wurde mir gleich zu heiß, da in der prallen Sonne ziemlich warme Temperaturen für Jänner herrschten. Auch meine Beine fühlten sich schwer an, nur der Puls spielte mit und ich war auf über 180 unterwegs. Hoffmann überholte mich und so war ich gleich ein wenig abgeschlagen auf Rang drei, aber schon weit vor dem Vierten.
Oben an der Tragepassage war ich bereits eine Minute hinten. Danach ging es in die Abfahrt wo ich wieder ein wenig heran kam. So hieß es noch einmal auffellen. Da die Temperaturen den Schnee sehr feucht gemacht haben entschied ich mich beim letzten Anstieg für die Kohla Klebefelle.
Ich konnte das Tempo gut halten und auch für den zweiten Anstieg auf die Mandelwände benötigte ich knappe 29 Minuten. Beim ersten mal waren es 28 Minuten. Trotzdem wuchs der Rückstand auf die beiden Führenden auf 2 Minuten an. Ich entschied mich auf eine sichere Abfahrt ins Ziel, um meine Bronzemedaille nicht zu riskieren.
Das Panorama war gewaltig und ich konnte beim letzten Anstieg ab und zu in die Runde schauen und auch das Nebelmeer im Tal war beeindruckend. Im Ziel auf Rang drei war ich mit dem Rennen und Tag sehr zufrieden. Ich habe keine Fehler bei den Wechseln gemacht und konnte immer Vollgas gehen. Leider ist meine Form nicht die best mögliche, aber vielleicht kann ich wieder darauf aufbauen.
Danach konnten wir noch einen herrlichen Tag am Hochkönig genießen und auch die Preisverteilung war noch ein Höhepunkt. Danke an die Veranstalter für dieses königliche Rennen. TV Beitrag folgt am Samstag auf ORF Sport Plus um ca. 21 bis 22 Uhr.